Benito Mussolini kam am 29.07.1883 in der Ortschaft Dovia di Predappio (Emilia Romagna) zur Welt. Politisch war er zunächst den Linksradikalen zuzurechnen, zu dessen führenden Persönlichkeiten er in Italien gehörte. Doch als nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs seine Ansichten immer nationalistischer und kriegsbejahender wurden, geriet er zunehmend in Konflikt mit der Sozialistischen Partei. Schließlich wandte er sich den Rechtsradikalen zu.

Nach Kriegsende gründete Mussolini die „Nationale Faschistische Partei“, die zwar anfangs wenig Zustimmung in der Bevölkerung fand, doch allmählich immer stärker wurde. Zudem begründete Mussolini die „Faschistischen Kampfbünde“, paramilitärische Organisationen, die gezielt das politische Klima aufheizten und Unruhen schürten. Im Oktober 1922 erfolgte der so genannte „Marsch auf Rom“, mit dem Mussolini die Ernennung zum Ministerpräsidenten erzwang.

Anschließend festigte er rigoros seine Macht: Wahlgesetze wurden geändert, Oppositionsparteien verboten, politische Gegner ausgeschaltet. Mussolini errichtete die faschistische Diktatur. Stand Mussolini Hitler in dessen Anfangsjahren noch skeptisch gegenüber, erkannte er bald nach Hitlers Machtergreifung im Jahr 1933 seine Fehleinschätzung. Bewundernd beobachtete er, mit welchen Tempo Hitler seine Macht in Deutschland festigte und eine Diktatur errichtete.

Dennoch stand er Hitlers Kriegsplänen ablehnend gegenüber. Italien war keineswegs friedlich, aber auch nicht in der Lage, einen Krieg zu führen, wie Hitler ihn sich vorstellte. Doch mit der Zeit geriet Mussolini unter Druck. Um nicht als Feigling zu gelten, ließ er sich an Hitlers Seite in dessen Kriegspläne einbinden: Die Achse „Berlin-Rom“ entstand. Nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs im September 1939 rüstete Italien massiv auf, trat aber erst 1940 nach den Erfolgen Deutschlands an dessen Seite in den Krieg ein. Mussolini rechnete fest damit, auf der Siegerseite zu stehen.

Doch die Feldzüge Italiens waren schlecht geplant, das Heer mangelhaft ausgerüstet, eine militärische Katastrophe zeichnete sich ab. So dauerte es nicht lange, bis die deutsche Wehrmacht in die Feldzüge Mussolinis eingriff. 1941 erklärte Mussolini den USA den Krieg, außerdem nahm Italien am deutschen Russland-Feldzug teil. Doch die militärischen Misserfolge der Wehrmacht besiegelten auch das Schicksal Mussolinis, der schließlich am 25. Juli 1943 vom Großen Faschistischen Rat entmachtet wurde.

Zu diesem Zeitpunkt waren die alliierten Truppen bereits in Süditalien gelandet. Nach seiner Absetzung wurde Mussolini festgenommen und interniert. Am 8. September 1943 schloss Italien mit den Alliierten einen Waffenstillstand, woraufhin deutsche Truppen Italien besetzten. Hitler ließ Mussolini aus seinem Gefängnis in den Abruzzen befreien und setzte ihn als Kopf einer Marionettenregierung, der Italienischen Sozialrepublik, ein.

Als die militärische Lage für die Verbündeten immer verzweifelter wurde, unternahm Mussolini einen Fluchtversuch in die Schweiz. Er mischte sich unter eine Abteilung deutscher Soldaten, benutzte ein Fahrzeug der Wehrmacht und trug einen deutschen Militärmantel. Doch die Verkleidung schützte ihn nicht. Er wurde am 27. April 1945 von kommunistischen Partisanen erkannt und in Dongo am Comer See gemeinsam mit seiner Geliebten Clara Petacci und 15 weiteren Anhängern festgesetzt.

Als das Oberkommando der Alliierten von der Verhaftung Mussolinis erfuhr, verlangten sie mit Nachdruck dessen Auslieferung. Doch dies ließen die Partisanen nicht zu. Einen Tag nach ihrer Verhaftung wurden die Gefangenen nach Giulino di Mezzegra transportiert, in einer improvisierten Verhandlung zum Tode verurteilt und standrechtlich erschossen. Anschließend wurden die Leichen von Mussolini, Clara Petacci und der übrigen Gefolgschaft nach Mailand zur Piazzale Loreto geschafft, wo kurz vorher italienische Widerstandskämpfer von den Deutschen erschossen worden waren. Die Bevölkerung schändete die Leichen, bevor sie kopfüber an einer Tankstelle aufgehängt und zur Schau gestellt wurden. Kurz darauf wurde Mussolini auf einem anonymen Gräberfeld des Mailänder Friedhofs Cimitero del Musocco beigesetzt. Am 23. April 1946 wurde die Leiche von Faschisten entführt und versteckt und erst nach mehreren Stationen im Jahr 1957 in der Familiengruft in Predappio bestattet.