Die sehenswertesten Kirchen am Comer See

Basilica San Giacomo, Bellagio
Die dem heiligen Jakob geweihte Kirche wurde am Ende des 11. Jahrhunderts im romanischen Stil erbaut, in der Barockzeit wesentlich erweitert und im 20. Jahrhundert renoviert. Das Schmuckstück zeigt im Außenbereich den im 17. Jahrhundert veränderten und aufgestockten, aber ins Kirchenhaus inkludierten Kampanile. Seitlich der Kirche erkennt man noch die aus dem Mittelalter stammenden Überreste dreier Apsiden, im Inneren zeigen zahlreiche Kunstschätze das Können vieler Künstler aus den vergangenen sechs Jahrhunderten. Rechts neben der Kirche befindet sich ein alter Wehrturm, das einzige echte Überbleibsel von Bellagios einst mächtiger Befestigungsanlage, die den ganzen Ort umgeben hat.

Chiesa S. Stefano, Menaggio
Die Pfarrkirche Menaggios präsentiert sich seit Anfang des 20. Jahrhunderts in ihrer heutigen Gestalt. Überlieferungen belegen, dass das Gotteshaus ursprünglich genau andersherum ausgerichtet war. Zahlreiche Kunstwerke heimischer Künstler säumen das Kircheninnere. Besonders bemerkenswert ist die Darstellung des Martyriums des Stephanus, der sich zu Jesus bekennt und damit den Zorn des Hohen Rats auf sich zieht. Als Stephanus sein Bekenntnis nicht zurückzieht und die Worte ‚Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen‘ spricht, packen ihn die Gelehrten und steinigen ihn.

Sacro Monte di Ossuccio, Ossuccio
Der Sacro Monte di Ossucio ist eine landschaftlich reizvolle Erhebung hinter dem Ort, der insgesamt 15 Kapellen beherbergt. Alle Gotteshäuser fügen sich harmonisch in das Landschaftsbild ein und verdienen uneingeschränkt Beachtung. Initiiert wurde ihr Bau von Franziskanermönchen und ortsansässigen Adelsfamilien. Ausgangspunkt des Sacro war die Wallfahrtskirche Madonna del Soccorso. Dieses Bauprojekt wurde 1635 gestartet und 1710 beendet. Die Kirche ist alljährlich am 8. September, wenn Gottesdienste und Andachten zu Ehren Mariä Geburt abgehalten werden, Ziel eines gewaltigen Pilgerstroms. Da der steile Pfad streckenweise über Treppen führt, ist er für Rollstuhlfahrer und Familien mit Kinderwagen nur bedingt begehbar. Über weitere Anstiege erreicht man ein reizvolles und gut ausgebautes Wanderwegenetz in die umliegenden Berge.


Die Kirchen von Como

Dom von Como
Wichtigstes Baudenkmal Comos ist der Dom. Er steht sehr zentral, nahe des Ufers, im südlichen Abschnitt der Fußgängerzone. Der Bau des Doms begann 1398. Obwohl die beeindruckende Fassade erst Ende des 15. Jahrhunderts – in der Renaissance – fertiggestellt wurde, zeigt sie deutlich gotische Züge. Die damalige enge politische und kulturelle Beziehung zu den Langobarden könnte die Comasker bewegt haben, beim Dombau Althergebrachtes zu bevorzugen. Vier Bänder teilen die Fassade grob in drei Teile, ein aus dem byzantinischen Baustil bekanntes Grundmuster. Für die Gestaltung der Fassade und einiger Teilbereiche im Inneren des Doms zeichnet der italienische Renaissance-Bildhauer und Stuckateur Tommaso Rodari verantwortlich. Dem Besucher offenbaren sich zahlreiche Kunstwerke. Besonders viel Wert wurde auf die Haarpracht Jesu Christi gelegt: man verwendete echtes menschliches Haar.

Basilika di San Fedele
In unmittelbarer Nähe des Doms steht die Kirche San Fedele aus dem 12. Jahrhundert, die mit einem ungewöhnlichen Grundriss (Kleeblatt), genannt Dreikonenchor, aufwartet. Dass in Köln eine ähnliche Kirche steht, nehmen Experten zum Beweis einer engen kulturellen Beziehung Comos zum damaligen Deutschland, speziell dem Rheinland. Im Inneren befinden sich schöne und wertvolle Fresken von Giovanni Andrea de Magistris aus dem 16. Jahrhundert. Auf der Piazza Duomo ragt zudem ein Stadtturm aus dem 12. Jahrhundert auf, ebenso steht dort der Palazzo Broletto, der einst als Rathaus der Stadt diente. Como hat zudem eine ruhmreiche Vergangenheit als Textilzentrum. Basilika San Fedele. Piazza San Fedele. 22100 Como. Öffnungszeiten von 08.00 – 12.00 und 15.30 – 19.00 Uhr (außer bei  Gottesdiensten).

Basilika di S. Abbondio
Bedeutendster romanischer Kirchenbau der Region am Fuße des Monte Baradello. Die Kirche wurde im 11. Jahrhundert von Benediktinermönchen auf viel älteren Überresten einer anderen Kirche erbaut. Im 19. Jahrhundert wurden einige Fragmente der Urkirche freigelegt. Der geradlinige Bau mit zwei imposanten baugleichen Türmen strahlt Kühle aus, im Inneren aber sind kunstvolle Fresken und Verzierungen zu betrachten. Leider  schaffen es nur wenige Besucher in die Außenbezirke der Stadt zu dieser Kirche. Interessant sind auch die Klosteranlagen, die aktuell einen Teil der Universität beherbergen. Das nahe gelegene Castello Baradello errichtete einst Barbarossa.