Tour 1. Natur und Ruhe

Der Halbtagesausflug führt Sie zunächst in das Naturschutzgebiet Pian di Spagna zwischen Sorico und Colico, ganz im Norden des Comer Sees. Suchen Sie als erstes die Parkverwaltung auf, ca. 1 km links nach der Brücke über die Mera an der Hauptstraße. Das Gebäude ist leicht zu erkennen, Fahnen wehen davor im Wind. Mit Infomaterial ausgerüstet, wählen Sie eine der drei ausgeschriebenen Touren: Gelb, Rot oder Blau. Am besten, Sie verlangen die Übersichtskarte. Zu empfehlen ist auch die Strecke von Dascio zur Kapelle San Fedelino (1,5 h). Anschließend (oder ausschließlich) laufen Sie weiter nach Colico. Dazu wechseln Sie an der Addabrücke auf die östliche Uferseite, der man bis zur Flussmündung folgen kann. Hier treffen sich im Frühjahr viele Fischarten und ziehen zum Laichen weiter in die unteren Flussläufe. Entlang des Strandes passieren Sie die Freizeiteinrichtungen Colicos und genießen vielleicht anschließend einen starken Cappuccino in einem der zahlreichen Cafés am Hafen. Nehmen Sie sich Zeit, das neu gestaltete Hafenareal Colicos zu entdecken – bis vor einigen Jahren bot diese Stelle noch einen recht trostlosen Anblick. Folgen Sie jetzt der Uferpromenade südwärts bis zum Strandbad, dann am Parkplatz gleich links und vor der Unterführung wieder rechts über Landwege bis zum Laghetto di Piona. Der Umweg, vorbei an dem bewaldeten Hügel am Ufer (Montecchio Sud) ist notwendig, da es kein öffentliches Wegerecht gibt. Am hübschen Strand des kleinen Pianosees kann man baden oder sich an der Strandbar (nur im Sommer) eine Kleinigkeit gönnen. Von hier aus geht es auf demselben Weg zurück zum Ausgangspunkt. Alternativ ist die Fortführung der Wanderung über das romantische Olgiasca bis zur Abbazia di Piona, das Kloster auf der gegenüber liegenden Halbinsel, möglich. Die Abtei hat sogar eine eigene Schiffsanlegestelle, sodass eine Rückfahrt nach Colico möglich wäre. Dazu empfiehlt es sich, unbedingt den aktuellen Fahrplan mitzuführen.


Tour 2. Monte Legnoncino, Bergerlebnis mit geringem Aufwand

Die Tour beginnt mit einer Autofahrt in Dervio und führt zunächst ins östlich gelegene Valvarrone. Folgen Sie der immer schmaler werdenden Straße bis Tremenico. Dort fahren Sie linkerhand über Subiale nach Monte Lavade, wo das Auto parken kann. Folgen Sie zu Fuß der Straße weiter bis zum Rifugio Roccoli Lorla. Die bewirtschaftete Hütte bietet kleine Speisen, hat aber meist nur im Sommer an den Wochenenden geöffnet. Für  wenig trainierte Wanderer gibt auch hier noch einen Parkplatz. Im Angesicht des großen Monte Legnone, dem höchsten Berg am Comer See, beginnt die Tour am südöstlichen Ende des Parkplatzes, wo ein gelbes Schild mit der Aufschrift ‚Legnoncino’ die Richtung weist. Schnell erkennt man den breiten Forstweg, der durch eine Schranke vor Autos geschützt ist. Im dichten Wald geht es sanft bergan, eine besonders ausgeprägte Steigung sucht man vergebens. In einigen Kehren gibt der Wald schöne Ausblicke auf die nähere Umgebung frei. In der letzten Biegung eröffnet sich ein schönes großzügiges Plateau mit Picknicktischen mit Aussicht auf das nördliche Ende des Sees mit dem Valtellina und dem Val Chiavenna. Einige Informationstafeln skizzieren alte Militärpfade, die Entstehung der Bergamasker Alpen (Alpi Orobie) oder andere Natur relevante Themen. Wer noch keine Pause braucht, und das werden nach knapp 45 Minuten die meisten sein, geht unvermittelt weiter. Nach kurzer Zeit verjüngt sich der breite Weg zu einem engeren Pfad und einige felsige, aber gut zu bewältigende Abschnitte machen deutlich, dass man sich auf fast 2 000 m befindet. Das alte, wohl militärisch genutzte Steinhaus lassen Sie rechts schnell hinter sich, und schon erscheint nach wenigen Minuten das Gerippe des Gipfelkreuzes, und der Arbeit Lohn wird sichtbar: eine der grandiosesten Panoramen der Umgebung, wahrscheinlich nur vom großen Bruder zu übertreffen. Bei guter Sicht sieht man nicht nur über den Comer See bis Bellagio und etwas weiter in die beiden südlichen Seitenarme, sondern bis zum beeindruckenden Massiv des Monte Rosa im Südwesten. Auf derselben Strecke geht es wieder nach unten. Zurück in Dervio, bietet sich noch der Besuch eines Eiscafés an der attraktiv gestalteten Uferpromenade an.


Tour 3. Burgen und Festungen

Erste Etappe dieser Tour ist das Castello di Vezio oberhalb von Varenna mit seiner traumhaften Aussicht. Fahren Sie am besten mit der Fähre oder mit dem Linienschiff nach Varenna. Gleich an der Hauptstraße (gegenüber der Banca Populare) führt dann der schmale Kopfsteinpflasterweg hinauf zum Castello. Besuchen Sie die Burg, das Burgmuseum, die Falknerei und genießen Sie die Seesicht vom äußersten Punkt der Anlage. Ein Café und ein Ristorante sorgen für das leibliche Wohl. Hinter der Burg verläuft der Sentiero del Viandante. Folgen Sie diesem Etappen-Wanderweg ein Stück südwärts, bis es nach rund 400 Metern zurück nach Varenna geht, der Abstieg ist relativ gut zu finden. Auf dem Rückweg bietet sich ein Besuch der Gärten der Villa Monastero an, an denen Sie ohnehin vorbeikommen. Sie sind wunderschön angelegt und bergen zahlreiche Pflanzenschätze. Zurück am Hafen, lösen Sie ein Ticket für eine Schifffahrt nach Colico (mit dem Auto ca. 10 min.), wo gleich zwei Festungen auf ihre Besucher warten: Das Forte Montecchio und das Forte del Fuentes. Das Forte Montecchio ist das interessantere der beiden, stündlich werden Führungen angeboten. Gezeigt werden die Mannschaftsunterkünfte, die Kommandozentrale und die sehenswerte Waffeneinheit. Beide Festungen sind über einen beschilderten Rundweg miteinander verbunden.


Tour 4. Villa Hoch3

Die Tour beginnt im ‚Goldenen Dreieck’ (centro lago), der spektakulärsten Gegend am Comer See. Auf dem Programm stehen insgesamt drei bedeutende Herrenhäuser, die zu den schönsten am Lario zählen: die Villa Carlotta in Tremezzo, die Villa Monastero in Varenna und die Villa Melzi in Bellagio. Kaufen Sie sich eine Tageskarte für Fußgänger und erkunden Sie die drei herausragenden Orte in der Mitte des Sees. Die Villa Carlotta ist sicherlich die berühmteste der drei, kann man neben den fantastischen Gartenanlagen – mit Bambuswald und Azaleenbüschen – auch die Villa selbst besichtigen. Anschließend folgen Sie der Promenade von Tremezzo bis Cadenabbia, wo die Fähre Sie zum nächsten Ort bringt. In Bellagio ist die direkt am See thronende Villa Melzi Ziel unseres Weges. Durch die schön gestaltete Uferpromenade hindurch stößt man etwa 600 Meter südlich des Hafens auf das berühmte Bauwerk. Bevor Sie zur dritten Station aufbrechen, schlendern Sie noch durch die alten Gassen von Bellagio. Besuchen Sie die äußerste Spitze der Halbinsel, wo Sie ein kleiner Park und das Restaurant am alten Fischereihafen erwarten. Dritte und letzte Station ist die Villa Monastero in Varenna. Vom Hafen führt rechts ein an den Felsen gebauter Weg in die Altstadt. Eine malerische Bucht mit einigen guten Lokalen lockt zur Pause. Leicht bergauf führt ein schmaler Weg in die Oberstadt. Gehen Sie weiter nach rechts, und der Eingang zur Villa taucht auf. Das ehemalige Zisterzienserkloster ist heute ein Hotel, die sehr sehenswerten, weitläufigen Gartenanlagen ziehen sich ca. zwei Kilometer am Ufer entlang.


Tour 5. Die Isola Comacina

Mit dem Auto oder dem Schiff erreichen Sie Ossuccio, ein romantisches Städtchen wenige Kilometer hinter Tremezzo. Vom Hafen aus bringt Sie ein Boot hinüber auf die einzige Insel im Comer See. Zwar erstreckt sich die Fahrt nur über wenige hundert Meter, trotzdem ist die Insel etwas Besonderes und die Fahrt will genossen sein. Folgen Sie zunächst dem Rundwanderweg über die Insel, der Sie an alle wichtigen Punkte bringt. Erwarten Sie aber nicht zu viel, es sind nur wenige Überbleibsel der ehemaligen Besiedlung zu sehen. Zurück am Ausgangspunkt bietet eine schöne Terrasse Gelegenheit zur Einkehr. Wer speisen möchte, sollte sich im Restaurant rechtzeitig anmelden. Die Locanda dell’Isola Comacina, eines der besten Lokale in der Region, bringt seit 40 Jahren immer das gleiche Menü auf den Tisch, weil es schmeckt und Tradition hat. Zurück in Ossuccio, steht der Besuch der Villa Balbianello (per Wassershuttle) auf dem Programm. Die Villa, die nur an wenigen Tagen im Jahr besichtigt werden kann, ist eine der malerischsten am ganzen See. Bekannt wurde sie unter anderem durch einige Filmsequenzen in George Lucas ‚Star Wars‘. Die Gärten kann man immer besuchen, ein Shuttle-Service bringt Sie auch von Lenno für wenige Euro dorthin. Anschließend wandern Sie in die Berge oberhalb von Ossuccio. Dort thronen ein halbes Dutzend Kapellen und Kirchlein, die aufgrund ihrer speziellen Lage und Abfolge zueinander in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurden.

Tour 6. Captain ahoi!

Motorboote bis 40 PS sind am Comer See führerscheinfrei, in Domaso und Dongo gibt es Vermieter. Vom Wasser aus sind viele Sehenswürdigkeiten überhaupt erst richtig zu entdecken. Etwa die Villa Gaeta in San Siro. Die einzigartige Lage dieser Villa hat auch den Regisseur des James Bond-Streifens ‚Casino Royal‘ inspiriert: die Schlussszene spielt im Vorgarten der Villa. Heute ist das edle Haus im Besitz mehrerer Eigentümer, insgesamt 22 Wohnungen gibt es hier. Weiter südwärts beachten Sie die malerische Bucht von Santa Maria Rezzonico samt Burg, im weiteren Verlauf die Villa Carlotta in Tremezzo. Nächstes Ziel, weil man auch hier von Land aus kaum etwas sieht, ist der Wohnsitz von George Clooney in Laglio, die Villa Oleandra. Erwarten Sie aber nicht zu viel – den Filmstar selbst zu erspähen, grenzt an ein Wunder. Die Orientierung insgesamt fällt recht leicht, befindet sich dort ein großes Ortsschild an jeder Schiffsanlegestelle. Für Privatboote stehen in vielen Orten übrigens spezielle Stege zur Verfügung, die von jedermann genutzt werden können. Einem Cafébesuch beispielsweise in Bellagio steht demnach nichts entgegen, kommen Sie auf dem Rückweg hier doch vorbei. Bestaunen Sie die Villen Melzi und Serbelloni, bevor Sie über Varenna (Castello di Vezio) wieder an den Ausgangspunkt zurückkehren. Wenn die Sonne gut steht, gibt es bei Lezzeno eine Art ‚Blaue Grotte’ (Grotta dei Bullberi) zu besichtigen.

Tour 7. Ein bisschen Chic

Der Ausflug beginnt in Menaggio. Über die Straße nach Lugano geht es zunächst nach Porlezza, wo der Morgenkaffee in einer der zahlreichen Bars am See eingenommen werden kann. Sie folgen der romantischen Uferstraße nach Lugano, alternativ mit Einkaufsbummel oder Spaziergang an der Seepromenade. Mit der Seilbahn geht es anschließend auf den Monte Brè, von dessen Gipfel Sie eine Traumsicht auf die Stadt und die Berge des Umlandes genießen können. Gegen Abend bietet sich auf der Rückfahrt ein Besuch des Spielcasinos in Lugano oder ganz speziell in Campione d’Italia an, der ‚Steueroase’ am Luganer See. Die italienische Exklave liegt im schweizerischen Tessin, wodurch sie gewisse steuerliche Vorteile zu bieten hat. Zurück geht es auf demselben Weg.