Bild zeigt Dongo
Der Hauptplatz von Dongo liegt direkt am See, nur von der Uferstraße getrennt. So gesehen ist der Ortskern recht klein.

Dongo lebte ursprünglich vom Fischfang. Im 16. Jahrhundert aber eröffnete eine Eisen verarbeitende Fabrik ihre Pforten, wo bis heute in einem riesigen Areal links des Flusses unter der Leitung der Familie Falck produziert wird, was wichtige Arbeitsplätze in der Region sichert. Von Montag bis Samstag ertönt zweimal am Tag die weit bis in die Umgebung hörbare Pausensirene. Doch der Ort ist heute nach Domaso auch der Ort mit den meisten Campingplätzen, was am Lario in der Regel für breite, unbebaute Uferbereiche steht. Und tatsächlich erstrecken sich in Dongo großzügige Grünbereiche bis zur Ortsgrenze nach Gravedona.

Viel Grün am See

Viele fast noch naturbelassene Grundstücke säumen den Weg, sogar Schafe weiden gemütlich hinter dem Zaun. Im Ort selbst erwarten den Gast einige kleine Kirchlein, für einen kurzen Besuch immer lohnenswert, wenn auch kein ‚Muss’.

Schön ist die zentrale Piazza mit Rathaus, Gästeinformation, Cafés und Bars. Auch ein Ristorante findet sich hier. Am See grüßt der kleine ehemalige Fischerhafen, weiter nördlich der Schiffsanleger in verkehrsberuhigter Zone. Der nördliche Ortsteil beherbergt fast ausnahmslos Bauten neueren Datums, viele Campingplätze und Freizeiteinrichtungen. Gegenüber der Tankstelle lockt eine empfehlenswerte Vinothek mit Wein in jeder Preisklasse (Probieren ist kein Problem). Geschichtlich spielt Dongo eine wichtige Rolle in bei der Gefangennahme Mussolinis am Ende des Zweiten Weltkriegs. Das hierzu eingerichtete Museum zu Ehren des italienischen Widerstandes sollte man unbedingt besuchen.

Ende Juli findet in Dongo das von der Organisation ‚Lariosoccorso‚ (vergleichbar mit dem Technischen Hilfswerk) veranstaltete ‚Lariofest‘ statt. An insgesamt sechs Tagen steht Dongo im Mittelpunkt von Musikern, Gastronomen und Privatleuten, die alle Besucher kulturell verwöhnen und kulinarisch umsorgen. Jeden Abend ab 19.00 Uhr riecht es verführerisch nach köstlichen Spezialitäten wie Risotto alla saliccetta, Pizzocheri della Valtellina und verschiedenen Polentagerichten.

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Sehr großzügig ist der Uferbereich: Bootsverleih, Campingplatz, Strände (natur und …)

Von Gravedona bis hier weitgehend naturbelassener Strandabschnitt mit Schwimmbad. Am Ufer lässt es sich schön entlang spazieren. Der eigentliche lokale Strand befindet sich gleich rechts hinter der Ortsbrücke (Tankstelle). Wenige Parkplätze an der Kirche.

Villa Manzi

Der kleine Ort spielt eine bedeutende Rolle in der jüngeren Geschichte: Im Zweiten Weltkrieg versuchte Mussolini nach gescheiterten Verhandlungen mit den Partisanen bezüglich einer Gesamtkapitulation seiner Regierung über das Veltlin in die Schweiz zu gelangen. Er wurde jedoch in Dongo am 27. April 1945 von kommunistischen Partisanen erkannt, gefangen genommen und – zusammen mit seiner Geliebten Clara Petacci – nur einen Tag später in Giulino di Mezzegra bei Tremezzo nach einer Gerichtsverhandlung erschossen. In der Villa Manzi ist diesem historischen Ereignis das Museo della Resistenza gewidmet.

Schön ist die Bergwelt hinter dem Ort

In den Bergen hinter dem Örtchen verbergen sich die Teilorte Stazzona, Germasino und Garzeno. Von letzterem lässt es sich familientauglich zum Rifugio Mottafoida wandern, allerdings teilweise auf der Straße, die aber kaum befahren ist. Von dort bieten sich weitere interessante und alpinere Touren an, die bis an die schweizerische Grenze gehen. Über Catasco und weitere Bergdörfer erreicht man – einem Teilstück des AVL (Alta Via del Lario; s. S. 32) folgend – nach ca. 3,5 h den Gipfel des mächtigen Monte Bregagno, der das Gebiet zwischen Dongo und Menaggio maßgeblich bestimmt.

Aufstieg zur Kapelle Santa Eufemia

Eine kleine, aber sehr lohnende Tour ist der Aufstieg zur Kapelle Santa Eufemia, die südlich oberhalb Dongos liegt und in gut 45 Minuten zu erreichen ist. Ein günstiger Einstieg in den Wanderpfad liegt hinter der Kiche Santa Maria in Martinico, ca. 300 m bergseitig hinter dem Rathaus. Empfehlenswert ist die Fortsetzung dieser Tour entlang des Etappenwanderwegs Strada Regina Antica über Musso und Pianello del Lario bis nach Rezzonico.

Santa Maria in Martinico
Die auf den Überresten einer Kapelle aus dem 11. Jahrhundert errichtete Kirche ist ein massiver und schlichter Steinbau, gut versteckt am Fuße des Sasso di Dongo, ca. 30O m hinter dem Rathaus. Die Fassade zeigt an zahlreichen Stellen noch Fragmente aus den Anfängen, der Turm wurde nachträglich rekonstruiert und weiter verziert. Im Inneren des Gotteshauses finden sich Gemälde aus dem 17. Jahrhundert, das vergoldete Kreuz stammt aus den Händen Ser Gregoris.

Unterkünfte in Dongo

Mit Hotels und Pensionen sieht es in Dongo mager aus. B&B Zia Lina. Via Pietro Calvo, 4. 22014 Dongo (CO). 0344 82670. Campeggio Alla Vigna del Lago. Via Vigna del Lago, 58. 22014 Dongo. 0344 81488. Am Ufer des Comer Sees an der Mündung des Flüsschens Albano gelegen, wurde der Platz 2009 geteilt. Zugang über die alte Einfahrt. Camping Magic Lake. Via Vigna del Lago, 60. 22014 Dongo. 034480282.  www.magiclake.it. Dieser neue Campingplatz verfügt über 50 Standplätze mit Stromanschluss (220V / 6 A). Moderne Sanitäranlagen mit Duschen, warmes Wasser gratis, behindertengerechte Toiletten, Waschmaschinen, Camperservice und eine geräumige Bar. Gehört zu den besseren Plätzen am Comer See. Camping La Breva. Via Cimitero, 19. 22014 Dongo. 39 0344-80017. Der erste Campingplatz nach Verlassen der Altstadt. Schönes Gelände, mit öffentlichem Strand in unmittelbarer Nähe.

Essen und Trinken in Dongo

Trattoria Crottone. Via Crottone, 2. 22010 Dongo. 0344 81475. www.crottone.it. Traditionsreiches Lokal aus dem 15. Jahrhundert mit Hausmannskost wie Polenta mit Schweinshaxe (klingt im Italienischen viel schöner). Bietet auch feine Weine und Käse. La Lampara. Via Don Giovanni Manzi, 9. 0344 81376. Klassisches Ristorante/Pizzeria.

Tourismus-Büro Piazza Giulio Paracchini, 6-7. 22014 Dongo. 0344 82572. Offizielle Homepage der Kommune: www.comune.dongo.co.it