Die Geschichte des Comer See geht weit zurück bis in die Zeit um 30 000 vor Christus. Die Römer waren es, die den Comer See und die Siedlungen an seinen Ufern in das Licht der Historie rückten. Der drittgrößte der oberitalienischen Seen wurde in der Zeit der römischen Besatzung Larius genannt und auch heute noch nennen ihn die Einheimischen Lario. Die Römer sind es auch gewesen, die den Olivenbaum und den Lorbeerstrauch aus ihrer Heimat mitbrachten und an den Ufern des Comer Sees kultivierten.

Über die Geschichte des Comer See

Doch nicht immer herrschte friedvolle Ruhe in der majestätischen Landschaft zu Füßen der Bergamasker Alpen. Die Kelten, die Räter, die Gallier und die Römer lieferten sich zum Teil erbitterte Schlachten um dieses schöne Fleckchen Erde, bis die Römer letztendlich die Oberhand gewannen und das Land rund um den Comer See zu einer römischen Kolonie machten. Immer wieder kam es auch zu kriegerischen Einfällen durch die Germanen, unter denen die Bevölkerung sehr zu leiden hatte.

Erst als die Langobarden das Zepter übernahmen, kehrte ein wenig Ruhe ein und es begannen sich Zünfte der Architekten und Steinmetze zu etablieren. Etwa im elften Jahrhundert gelangte Como unter die Herrschaft der Mailänder, konnte aber seine Freiheit wiedererlangen. Das führte in der Folge zu einem erbitterten Krieg zwischen Como und Mailand, der sage und schreibe zehn Jahre lang andauerte.

Como wurde vollständig eingenommen und seine Festungsanlagen in Grund und Boden geschleift. Der legendäre Staufer Friedrich Barbarossa war es, der Como wieder zu einer gewissen Stärke verhalf. Die Stadt war ein Teil des Lombardenbundes, der sich als Reaktion gegen die Italienpolitik des römisch-deutschen Kaiserreiches formierte und Barbarossa treu zur Seite stand. 1183 kam es zum Konstanzer Frieden und Como war in der glücklichen Lage, wie alle lombardischen Gemeinden seine Freiheit wiederzuerlangen.

Doch die Mailänder gaben nicht auf und 1335-1447 fiel Como wieder in die Hände der Mailänder Fürsten, der Visconti. 1450 kapitulierte Como gänzlich und unterwarf sich dem Mailänder Herzog Francesco Sforza. 1521 fielen die Spanier in das Gebiet ein und Como wurde zu einem spanischen Protektorat. 1714 wurde die Lombardei durch den Frieden von Rastatt Österreich zugeschlagen und auch Napoleon hatte für einige Zeit die Herrschaft über das Gebiet von Como inne.

Der italienische Nationalheld Giuseppe Garibaldi war es, der die Lombardei endlich endgültig in die Freiheit führte, nachdem es wieder unter die Oberhand der Österreicher geraten war. Zu dieser Zeit kämpften Mailänder und Lombarden Seite an Seite gegen die österreichische Fremdherrschaft. Wie man sieht, kann die Landschaft an den Ufern des Comer Sees auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken. Trotz aller Unbill hatte sich Como zu einem Zentrum der Seidenherstellung entwickeln können, deren Tradition noch heute in Como lebendig ist.

Schon seit dem 16. Jahrhundert wird dieses Handwerk in Como ausgeübt und hat einen beträchtlichen Anteil zum Wohlstand der Kaufleute beigetragen. Schon seit dieser Zeit entstanden prächtige Villen an den Ufern des Comer Sees, wo noch heute über 400 Seidenwebereien existieren. Ein Viertel der gesamten Seidenproduktion auf der ganzen Welt stammt aus Como.

Der Comer See hat aufgrund seiner Schönheit und seiner spektakulären Lage viele bekannte Persönlichkeiten geradezu magisch angezogen. Unter anderem verbrachte der weltberühmte Komponist Franz Liszt mit seiner Geliebten Marie Gräfin d’Agoult in Bellagio romantische drei Monate. Einige historische Persönlichkeiten von Weltruf stammen aus der Stadt Como. Plinius der Jüngere und Plinius der Ältere wurden beide in Como geboren. Die Wiege von Alessandro Volta, dem Begründer der Elektrizitätslehre stand ebenfalls in Como.

Ihm ist im Tempio Voltiano ein eigenes Museum gewidmet. Cosima Wagner, die Gattin Friedrich Wagners, erblickte als die uneheliche Tochter des Franz Liszt und seiner Geliebten, der Gräfin d’Agoult in Bellagio am Comer See das Licht der Welt. Noch heute zieht der Comer See Prominente aus der ganzen Welt in seinen Bann, wie beispielsweise Sylvester Stallone, Brad Pitt, Arnold Schwarzenegger, Madonna und andere, die gerne hier zu Gast sind. Viele Sehenswürdigkeiten in der Stadt Como sind Zeugen der Geschichte der Stadt und des Comer Sees.

Insbesondere Sakralbauten wie der Dom von Como, die Kirchen San Fedele und Sant’Abbondio spiegeln in ihrer Architektur ganz deutlich die Einflüsse der jeweils herrschenden Machthaber wider, wobei Sant’Abbondio noch älter ist als der Dom der Stadt und in den Jahren 1022-1095 erbaut wurde. Auch der gut erhaltene historische Stadtkern mit der antiken Stadtmauer tragen noch immer den Hauch der bewegten Geschichte Comos und des Comer Sees in sich.

Die Geschichte von Como ist auf das Engste mit der Geschichte von ganz Europa verknüpft und kann als Beispiel für die Entwicklungen gelten, die sich in diesem Teil der Welt in den letzten Jahrhunderten abgespielt haben.Der See erwartet Sie.